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Kategorie: Lyrik

Dr. Erika und Grauburgunder

Dr_Erika_und_Grauburgunder

 

Dr. Erika und Grauburgunder waren dem Gedanken der Neutralität nicht abgeneigt. Grauburgunder erklärte deshalb am Wochenende den Küchentisch zur Schweiz. Das Butterfässchen sollte aber keine Einreiseerlaubnis erhalten. Dr. Erika fand das ausnehmend ungerecht – natürlich habe das Butterfässchen kein Zahngold mitgebracht, doch das sei kein schlagendes Argument. Der Engel stippte derweil seine ungewaschenen Finger in das Heidelbeergelee. Grauburgunder lief aus gerechtem Zorn darüber rot an und zerriss vor aller Augen die Konzertkarten für Mozarts Entführung aus dem Serail. Danach schien der Samstag allen wie durch Rauchglas.

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Jugendsünden – früher nannte ich es Lyrik

Der Frischzellendampfer wollte gerade anlegen, da kam unter Deck große Unruhe auf. Die lüsternen Metaboliten aus Kabine 8 hatten wieder einmal am Glück herumgespielt. Da die Liebe schon seit längerem blind war, blieb der Besatzung nichts weiter übrig, als die Hoffnung fahren zu lassen. Zwei Monate später erreichte sie eine Grußkarte aus Emmental. Alles sei in Ordnung und man sei im Allgemeinen ja auch nicht nachtragend. Die Karte hing noch einige Zeit am Rasierspiegel, wurde dann aber durch einen Akkupunkturatlas ersetzt, der auf dem Homeshoppingsender dauernd beworben wurde. Es wurde noch manche Nächte gemunkelt, der Bierbrunnen sei letztendlich schuld an allem.

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